Einige Organisationen haben sich zu einer Plattform zusammengefunden, die sich klar für ein klimaneutrales Kärnten einsetzt. Ziel ist es, durch Aktionen der Plattform die Politik in Kärnten aufzufordern, die Klimaneutralität bis 2040 gesetzlich zu verankern. Zudem werden schnelles Handeln und konkrete Maßnahmen gefordert, die dieses Ziel der Klimaneutralität auch erreichbar machen sollen. Bei Verfehlung der EU-Klimaziele drohen enorme Strafzahlungen, abgesehen von den verheerenden Auswirkungen der Erwärmung auf Mensch, Natur und Wirtschaft. Kärnten hat enorme Potenziale und eine besondere Verantwortung, um vielfältige Maßnahmen im Bereich Klimaschutz umzusetzen. Dafür braucht es verbindliche Rahmenbedingungen auf Landesebene. Der erste entscheidende Schritt ist die gesetzliche Verankerung des Ziels eines klimaneutralen Kärntens bis 2040. Nur durch ambitionierte Ziele und konkrete Pläne sind die Ziele zur Klimaneutralität zu erreichen. Aktuell gibt es bei den Zielen und Maßnahmen in Kärnten noch erheblichen Anpassungsbedarf. Die Ziele wurden seit 2014 kaum angepasst – trotz Pariser Klimaabkommen, der Verschärfung der Ziele auf EU-Ebene und der Festlegung der Klimaneutralität auf Bundesebene.
Derzeit wird in Kärnten viel über Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien kommuniziert. Dabei positioniert sich Kärnten gerne als Vorreiter. Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache. Eine aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA) beschreibt den unzureichenden Status Quo (u.a. in Kärnten).
Kärnten hat mit 58,8% (2021) den höchsten Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch im Vergleich der österreichischen Bundesländer. Beim Anteil der Erneuerbaren Energie am Gesamtstromverbrauch ist Kärnten mit 106,7% (2021) am vierten Platz des Bundesländer-Rankings. Dennoch ist der Gesamtenergieverbrauch in Kärnten alles andere als vorbildlich. Seit 1990 ist dieser um 59% (2021) stark gestiegen (vgl. Statistik Austria Energiebilanz). In den letzten 30 Jahren konnte Kärnten keine nennenswerte Reduktion der THG-Emissionen erreichen. 2019 liegen diese mit +4,4% noch immer über dem Niveau der 1990er Jahre (vgl. UBA Luftschadstoffinventur 1990-2019), während der Durchschnitt aller EU-Staaten eine Reduktion von -25 % aufweist (vgl. EEA Greenhouse Gas Monitoring). Damit beim Klimaschutz eine Kehrtwende eingeleitet werden kann, ist zuerst die gesetzliche Festlegung des Ziels der Klimaneutralität bis 2040 entscheidend
Ziel der Plattform ist es, einen Beschluss der Klimaneutralität bis 2040 auf Landesebene in einem Kärntner Klimaschutzgesetz zu erwirken. Klimaneutralität bedeutet einen rechtsverbindlichen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle sowie den Erhalt und Ausbau von natürlichen Emissionssenken, wie Mooren und Wäldern. Nur durch rasches Handeln und konkrete Maßnahmen kann dies erreicht werden.